English Woman's Journal - Schlag gegen Schrottvermieter und Sozialbetrug in Nordrhein-Westfalen

Schlag gegen Schrottvermieter und Sozialbetrug in Nordrhein-Westfalen


Schlag gegen Schrottvermieter und Sozialbetrug in Nordrhein-Westfalen
Schlag gegen Schrottvermieter und Sozialbetrug in Nordrhein-Westfalen / Foto: Bernd Lauter - AFP/Archiv

Mit landesweiten Kontrollen sind die Behörden in Nordrhein-Westfalen gegen Sozialbetrug im Zusammenhang mit sogenannten Schrottimmobilien vorgegangen. Einsatzkräfte überprüften am Donnerstag rund 185 Wohnungen in sieben Städten, wie das Heimatministerium in Düsseldorf am Freitag mitteilte. Dabei stießen die Beamten auf Problemimmobilien mit teils lebensbedrohlichen Mängeln, Sozialbetrug und Hinweise auf organisierte Vermieternetzwerke. Den aufgedeckten Hinweisen sollen die zuständigen Behörden nun weiter nachgehen.

Textgröße ändern:

"Kriminelle Vermieter" würden gezielt Problemimmobilien an Menschen aus Südosteuropa vermieten, erklärte Landesheimatministerin Ina Scharrenbach (CDU). "Nicht um ihnen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen, sondern maximalen Gewinn herauszuholen – das meist in Verbindung mit Sozialleistungsbetrug."

Kontrolliert wurden demnach Schrottimmobilien in Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Krefeld, Velbert und Wuppertal. In 19 Wohnungen wurden sofortige Nutzungsverbote verhängt. Die betroffenen Bewohner kamen in Notunterkünfte. Die Vermieter müssten ihnen nun angemessen Wohnraum zur Verfügung stellen oder die Kosten der kommunalen Unterbringung tragen.

In 16 Fällen bestehe der Anfangsverdacht auf Mietwucher, hieß es weiter. In diesen Fällen würden Großfamilien in den Schrottimmobilien auf engstem Wohnraum untergebracht, wobei das Jobcenter Mieten von bis zu 22 Euro pro Quadratmeter bezahlt habe.

Zudem wurden teils lebensbedrohliche Mängel entdeckt - unter anderem beim Brandschutz, bei Elektroanlagen oder durch Schimmelbildung. In vier Fällen ergriffen Jugendämter Maßnahmen wegen Kindeswohlgefährdung.

In 81 Fällen wurden Verstöße gegen die Meldepflicht aufgedeckt. Bei 98 Menschen fanden die Behörden zudem Anhaltspunkte für unrechtmäßigen Bürgergeldbezug.

Die Kontrollaktion wurde unter anderem von kommunalen Behörden, Polizei, Zoll und Jobcentern unterstützt. Hintergrund ist eine Projektgruppe im Heimatministerium, die sich mit der Zuwanderung aus Südosteuropa befasst und seit 2018 Kommunen bei der Bekämpfung ausbeuterischer Strukturen unterstützt.

Die Zahl der aus Bulgarien und Rumänien zugezogenen Menschen in Nordrhein-Westfalen stieg zwischen 2013 und 2024 von etwa 80.250 auf 276.230 an. Die Dynamik habe in den vergangenen Jahren abgenommen und sei seit 2024 weitestgehend konstant geblieben, hieß es.

L.MacDonald--EWJ

Empfohlen

Epstein-Affäre: Weitere Fotos veröffentlicht

In der Affäre um den US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein haben Kongressabgeordnete der Demokraten weitere Fotos aus dessen Nachlass veröffentlicht. Die 68 am Donnerstag ohne nähere Angaben veröffentlichten Fotos zeigen unter anderem Reisepässe und Ausweisdokumente von Frauen aus verschiedenen Ländern sowie Epstein mit mehreren Prominenten, darunter der US-Gelehrte Noam Chomsky, Regisseur Woody Allen und der frühere Berater von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon.

Von Deutschland gesuchter Antifaschist in Frankreich festgenommen

Die französische Polizei hat einen von Deutschland per Haftbefehl gesuchten Antifaschisten festgenommen. Es sei zu befürchten, dass der Albaner im Falle einer Auslieferung nach Deutschland anschließend an Ungarn ausgeliefert werde, sagte dessen Anwalt am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Neun Jahre Haft für Frau in Sachsen-Anhalt wegen Tötung neugeborener Zwillinge

Wegen der Tötung ihrer neugeborenen Zwillinge hat das Landgericht Dessau in Sachsen-Anhalt eine 30-Jährige zu neun Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es laut Mitteilung am Donnerstag als erwiesen an, dass die Frau die Mädchen im November vergangenen Jahres in ihrer Wohnung geboren, in Müllsäcke verpackt und in die Badewanne gelegt hatte. Die Babys erstickten.

Gericht kippt Beschluss von Wohnungseigentümerversammlung zu digitalen Türspionen

Wohnungsbesitzer haben vor dem Amtsgericht Hannover erfolgreich gegen einen Beschluss zur Installation digitaler Türspione durch eine Eigentümerversammlung geklagt. Der entsprechende Gemeinschaftsbeschluss sei aufgrund fehlender Möglichkeiten zur Kontrolle des Umgangs mit den aufgezeichneten Bilddaten nichtig, entschied das Gericht nach Angaben vom Montag. Dadurch entstehe ein "unzulässiger Überwachungsdruck", der die Persönlichkeitsrechte von Betroffenen im gemeinschaftlich genutzten Flurbereich beeinträchtige.

Textgröße ändern: