English Woman's Journal - Brandstiftung in Bremer Jugendzentrum: Fast fünf Jahre Haft für Rechtsextremen

Brandstiftung in Bremer Jugendzentrum: Fast fünf Jahre Haft für Rechtsextremen


Brandstiftung in Bremer Jugendzentrum: Fast fünf Jahre Haft für Rechtsextremen
Brandstiftung in Bremer Jugendzentrum: Fast fünf Jahre Haft für Rechtsextremen / Foto: RALF HIRSCHBERGER - AFP/Archiv

In einem Prozess um eine rechtsextremistisch motivierte Brandstiftung während eines Konzerts in einem Bremer Jugendzentrum ist der 29-jährige Hauptangeklagte zu vier Jahre und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht der Hansestadt verhängte nach Angaben eines Sprechers am Donnerstag zudem Bewährungsstrafen gegen zwei Mitangeklagte wegen unterlassener Hilfeleistung.

Textgröße ändern:

Die Tat hatte sich vor etwa fünf Jahren ereignet. Der Beschuldigte zündete nach Feststellungen des Gerichts im Februar 2020 während eines von etwa 30 Menschen besuchten Konzerts in einem Raum im ersten Stock Kleidung an. Dabei wurde er von den Mitangeklagten im Alter von 35 und 41 Jahren begleitet. Drei Menschen erlitten Rauchvergiftungen und psychische Beeinträchtigungen. Das Jugendzentrum hat eine linksalternative Ausrichtung.

Die Beschuldigten sind nach Behördenangaben als Mitglieder der regionalen rechtsextremen Szene bekannt. Nach Überzeugung des Gerichts handelte es sich um eine eindeutig politisch motivierte Tat, allerdings nicht um einen geplanten Anschlag. Der Hauptangeklagte und seine beiden Begleiter kamen am Tatabend demnach zufällig am Jugendzentrum vorbei und entschieden sich dann spontan, in das Gebäude zu gehen, um Auseinandersetzungen zu suchen.

Dem Urteil zufolge handelte der 29-Jährige aus "Hass und Verachtung für politisch andersdenkende Menschen". Mit dem Strafmaß lag die zuständige Kammer ein Jahr über der von der Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer geforderten Haftstrafe. Das Urteil erging wegen schwerer Brandstiftung in Tateinheit mit vollendeter und versuchter gefährlicher Körperverletzung in insgesamt 27 Fällen. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

Die Verdächtigen waren erst im Herbst 2021 rund eineinhalb Jahre nach der Brandstiftung nach aufwändigen Ermittlungen identifiziert worden. So ließ der Staatsschutz der Polizei unter anderem Fingerabdrücke von mehr als hundert Bierflaschen untersuchen, die Besucher des Jugendzentrums am fraglichen Abend getrunken hatten. Der Verdacht auf eine rechtsextreme Tat kam von Anfang an auf, weil am Tatort entsprechende Aufkleber gefunden wurden.

E.Cunningham--EWJ

Empfohlen

Bekannt aus "Der Tinder-Schwindler": Israelischer Betrüger in Georgien festgenommen

Der durch die Netflix-Dokumentation "Der Tinder-Schwindler" bekannt gewordene israelische Betrüger Simon Leviev ist in Georgien festgenommen worden. Der 34-Jährige, der mit richtigem Namen Shimon Yehuda Hayut heißt, sei "auf Ersuchen von Interpol" am Flughafen von Batumi festgenommen worden, teilte ein Sprecher des georgischen Innenministeriums am Montag mit. Einzelheiten nannte er nicht.

Verteidigung plädiert in Fall von Linksextremistin Hanna S. auf Freispruch

Im Prozess gegen die mutmaßliche Linksextremistin Hanna S. hat die Verteidigung auf Freispruch plädiert. Außerdem verlangte die Verteidigung am Montag vor dem Oberlandesgericht München eine Entschädigung für die Untersuchungshaft sowie die Aufhebung des Haftbefehls, wie das Gericht mitteilte. Das Urteil in dem Fall soll am 26. September verkündet werden.

Adlige und Vergewaltiger in England wegen Todes ihrer neugeborenen Tochter vor Gericht

Nach dem Tod ihrer neugeborenen Tochter während ihrer mehrwöchigen Flucht vor den Behörden sollen eine Frau aus dem britischen Adel und ihr Partner, ein verurteilter Vergewaltiger, vor einem Londoner Gericht ihr Strafmaß erfahren. Die Sitzung begann am Montag vor dem Londoner Strafgericht Old Bailey.

Sachsen: Kutscher rammt auf Flucht vor Polizeikontrolle Streifenwagen

Ein Kutscher ist in Sachsen mit seinem Gefährt vor einer Polizeikontrolle geflohen und hat einen Streifenwagen gerammt, bevor er im Matsch stecken blieb. Am Ende brach das Pferd vor Erschöpfung zusammen und musste tierärztlich versorgt werden, wie die Polizei in Zwickau am Montag berichtete.

Textgröße ändern: